OBERBÜRGERMEISTER GESTALTET: TROCKENÜBUNG FÜR 200 000 EURO
MÜNCHEN - Münchens OB Dieter Reiter will anscheinend als "Reformer" der Weltstadt mit Herz und Nerz eingehen und die Metropole zum Dorf degradieren. Dorf hatten wir schon und dahin wollen wir nicht zurück. Leider wurde uns - nur nebenbei - das "Transrapid"-Welt-Zuckerl vor Jahren nicht vergönnt. Bei der WM wären wir mit einer technischen Weltpremiere international aufgefallen.
Ein neuer Schilda-Streich läuft gerade für die überflüssige Planung der Sendlinger Strasse, die lebt, funktioniert und wo der Rubel rollt, auf vollen Touren. Zunächst soll eine "Trockenübung" stattfinden, für die über 200 000 Euro ausgegeben wird. Stadtrat und zuständige Behörden wollen - es erinnert an Legospiel- testen, ob sich die Sendlinger Strasse als Fußgängerzone eignet. Es würden alle Schilder des beliebten Viertels demontiert und mit Grün, Bäumen und Büschen für die neue Gemütlichkeit ausstaffiert. Dazu gehören auch noch achtzig neue Fahrradständer. Auch neue Gebühren für Anlieger wurden verkündet. Dann würde man sehen, so bei der kindlichen Präsentation im Münchner Stadtmuseum, was der Versuch bringt.
Den Alltag der Gruppe "Jugend forscht" kann man sich wirklich schenken. Die Testmaßnahme ist ein reiner Blödsinn, mit dem die geglückteste Straße der Stadt vergewaltigt wird. Durch ihre Vielfalt der unterschiedlichen Fassaden und dem Kleinod der Asamkirche ist diese Neben-Einkaufstrasse vom Sendlinger Tor bis zum Marienplatz mit großer Freude angenommen worden wie keine andere. Das darf man nicht ändern. Die Sendlinger Straße hat Weltstadt-Flair. Man shoppt da viel lieber als in der herzlosen Fußgängerzone der Kaufinger/Neuhauser Straße, die gewaltig im Niveau verloren hat. Mithalten im Charme der nach dem Krieg wiederaufgebauten Straßen kann da gerade noch die Hohenzollernstraße.
Man kann nur den Kopf schütteln, warum eine der gelungensten Straßen verpatzt wird. Bei dem Abend über die "Straßen-Vergewaltigung" erfuhr man von den Gesprächsteilnehmern, meist mit Akzent aus dem norddeutschen Raum, dass sie sich dort nach Flanierräumen sehnen würden. Man käme mit dem Kinderwagen nicht mehr durch. Die betroffenen Geschäftsleute und Anlieger waren geschockt bei einer städtischen Veranstaltung, zu der kurzfristig "im Schweinsgalopp" gebeten wurde.Sonst wird in München alles von langer Hand vorbereitet und es dauert ewig. Der Blitz-Termin war auch noch aus einem anderen Grund unglücklich, weil der Bezirksausschuss zu gleicher Zeit woanders tagte. "Sendlinger Straßen"-Anlieger, wie die blendend aussehende Fleisch-und-Immobilien-First-Lady Evi Brandl ("Vinzenz- Murr") oder der Veggie-Prinz Myshkin Torsten Blüher, beide frustriert unter den Zuhörern, hoffen, dass nicht über ihre Köpfe hinweg geändert wird. Nur der multitaske Wirt des "Hackerhauses", Paul Pongratz, der seine Visitenkarte früher mit "Richter" schmückte und wegen eines umstrittenen Tankstellen-Besuchs vor Gericht musste, fordert die Fußgängerzone, um seinen Biergarten noch mehr zu veredeln. Als CSU-Mitglied ist er eher schädlich .Der abgewürgte Teil der Sendlinger Strasse müsste längst wieder in den alten Zustand gebracht werden, damit der Verkehr geschmeidig über Färbergraben, Fürstenfelderstrasse und Rosental abfliessen kann. Wie es halt war und ohne Verstopfung und Chaos der Straßen durch die Lieferfahrzeuge.
Viele andere Münchner Straßen würden sich über soviel Erfolg der Sendlinger Straße wie jetzt freuen. Deshalb muss nicht so Gewachsenes zerstört werden, noch dazu von Leuten (auch im Rathaus), die wenig mit München am Hut haben. Zwei Teilnehmer der Diskussion klopften dem Schreiber dieser Zeilen, der 30 Jahre in der Senbdlinger Straße gelebt und aufgelebt hat, auf die Schulter mit der Bemerkung, dass immerhin drei echte Münchner da sind. Auch der "Hofbräu"-Müller Blum, der sich erfreulich kommunalpolitisch engagiert.
Ein neuer Schilda-Streich läuft gerade für die überflüssige Planung der Sendlinger Strasse, die lebt, funktioniert und wo der Rubel rollt, auf vollen Touren. Zunächst soll eine "Trockenübung" stattfinden, für die über 200 000 Euro ausgegeben wird. Stadtrat und zuständige Behörden wollen - es erinnert an Legospiel- testen, ob sich die Sendlinger Strasse als Fußgängerzone eignet. Es würden alle Schilder des beliebten Viertels demontiert und mit Grün, Bäumen und Büschen für die neue Gemütlichkeit ausstaffiert. Dazu gehören auch noch achtzig neue Fahrradständer. Auch neue Gebühren für Anlieger wurden verkündet. Dann würde man sehen, so bei der kindlichen Präsentation im Münchner Stadtmuseum, was der Versuch bringt.
Den Alltag der Gruppe "Jugend forscht" kann man sich wirklich schenken. Die Testmaßnahme ist ein reiner Blödsinn, mit dem die geglückteste Straße der Stadt vergewaltigt wird. Durch ihre Vielfalt der unterschiedlichen Fassaden und dem Kleinod der Asamkirche ist diese Neben-Einkaufstrasse vom Sendlinger Tor bis zum Marienplatz mit großer Freude angenommen worden wie keine andere. Das darf man nicht ändern. Die Sendlinger Straße hat Weltstadt-Flair. Man shoppt da viel lieber als in der herzlosen Fußgängerzone der Kaufinger/Neuhauser Straße, die gewaltig im Niveau verloren hat. Mithalten im Charme der nach dem Krieg wiederaufgebauten Straßen kann da gerade noch die Hohenzollernstraße.
Man kann nur den Kopf schütteln, warum eine der gelungensten Straßen verpatzt wird. Bei dem Abend über die "Straßen-Vergewaltigung" erfuhr man von den Gesprächsteilnehmern, meist mit Akzent aus dem norddeutschen Raum, dass sie sich dort nach Flanierräumen sehnen würden. Man käme mit dem Kinderwagen nicht mehr durch. Die betroffenen Geschäftsleute und Anlieger waren geschockt bei einer städtischen Veranstaltung, zu der kurzfristig "im Schweinsgalopp" gebeten wurde.Sonst wird in München alles von langer Hand vorbereitet und es dauert ewig. Der Blitz-Termin war auch noch aus einem anderen Grund unglücklich, weil der Bezirksausschuss zu gleicher Zeit woanders tagte. "Sendlinger Straßen"-Anlieger, wie die blendend aussehende Fleisch-und-Immobilien-First-Lady Evi Brandl ("Vinzenz- Murr") oder der Veggie-Prinz Myshkin Torsten Blüher, beide frustriert unter den Zuhörern, hoffen, dass nicht über ihre Köpfe hinweg geändert wird. Nur der multitaske Wirt des "Hackerhauses", Paul Pongratz, der seine Visitenkarte früher mit "Richter" schmückte und wegen eines umstrittenen Tankstellen-Besuchs vor Gericht musste, fordert die Fußgängerzone, um seinen Biergarten noch mehr zu veredeln. Als CSU-Mitglied ist er eher schädlich .Der abgewürgte Teil der Sendlinger Strasse müsste längst wieder in den alten Zustand gebracht werden, damit der Verkehr geschmeidig über Färbergraben, Fürstenfelderstrasse und Rosental abfliessen kann. Wie es halt war und ohne Verstopfung und Chaos der Straßen durch die Lieferfahrzeuge.
Viele andere Münchner Straßen würden sich über soviel Erfolg der Sendlinger Straße wie jetzt freuen. Deshalb muss nicht so Gewachsenes zerstört werden, noch dazu von Leuten (auch im Rathaus), die wenig mit München am Hut haben. Zwei Teilnehmer der Diskussion klopften dem Schreiber dieser Zeilen, der 30 Jahre in der Senbdlinger Straße gelebt und aufgelebt hat, auf die Schulter mit der Bemerkung, dass immerhin drei echte Münchner da sind. Auch der "Hofbräu"-Müller Blum, der sich erfreulich kommunalpolitisch engagiert.
9. März 2016