DER EWIGE SIGI SOMMER UND SEINE NEUEN FALSCHEN FREUNDE
München - Es waren fast 99 Bräute da und noch ein bisschen mehr an Freunden und Neugierigen strömten in die Sendlinger Straße, dem täglichen Pfad von Sigi Sommer, Blasius dem Spaziergänger, der am 23. August 100 Jahre alt geworden wäre.
Sein Denkmal auf dem Weg zur Redaktion, das von Tausenden liebevoll gestreichelt wird, stand im Mittelpunkt seines runden Geburtstags. Um die Bronze-Figur wurde allerdings ein Tanz aufgeführt, der nicht nach dem Geschmack des weißblauen Poeten war. Sigi hat sich sicherlich wie ein Ventilator im Grabe umgedreht, angesichts der vielen "Freunde", die sich plötzlich an ihn ran hängten. Er konnte sich ja nicht mehr wehren, was da alles passierte. Zu Lebzeiten hätte Blasius manchem eine aufgestrichen.
Ein AZ- Rathaus-Reporter von einst, bei dem mir Sigi, mein Mentor, immer sagte, ich solle ihm den Typen vom Hals halten, weil er ihn nicht mochte, schrieb zum 100sten Geburtstag ein Buch, das noch gefehlt hat, Grimms Märchens dritter Teil. Wohl versehentlich wurde der Autor nachträglich in einer Münchner Tageszeitung, bei der man es eigentlich wissen musste, zum "Lokalchef" befördert oder es sollte wohl ein bisschen nach mehr Wichtigkeit aussehen.
Mit ungeahnter Dreistigkeit klammerte sich die wenig einheimische "Greencity"-Gemeinschaft, die München dümmlich verdörflichen will und im Schatten von Blasius, dem Spaziergänger ", fußgängerfreundliche, nicht asphaltierte Wege fordert. Oder Bäume in Topfen auf Straßen aufstellen lässt, um Autofahrer zu ärgern.
Einer Wahlparty ähnlich veranstalteten die "Greenys" ein "Sommer"-Fest auf der Fläche des Rindermarkt-Brunnens, zu dem sich Christian Ude aufdrängte. Sigi schätzte ihn kein bisschen und hätte ihm ein paar Kolumnen eingeschenkt zu dem Wahn, Ministerpräsident von Bayern zu werden, vorgezogenes Sieger-Wahlplakat inklusive. München hat genug gelitten und wir haben gut in Erinnerung, wie C.U. erst die Tunnels oder das Stadion bekämpfte und sich schließlich bei Fertigung feiern ließ. Jetzt beim Geburtstag outete er sich als großer Blasius-Fan.
Das einzig würdevolle Geburtstags-Gedächtnis "100 Jahre Sigi Sommer" organisierte Verlegerwitwe, Konsulin Marian Schulz, in deren Verlag die meisten Blaisus-Bücher erschienen sind. Ich machte übrigens Sigi Sommer mit Verleger Rolf Schulz bekannt, der mit mir 1971 erfolgreich den ersten "Leute"-Band (seine Idee) herausbrachte.
Die Jubel-Feier mit Bürgermeister Josef Schmid begann im "Alten Peter" mit einem Gottesdienst. Dabei waren auch die Söhne der Konsulin und Elke C. Fett, Sprecherin des Münchner Viktualienmarkts. Dann gingen Sigis einstige Lebensgefährtin Louise Pallauf, Sommer-Tochter Madeleine und Stammtisch-Freunde von früher in den schönsten Biergarten der Welt, den Augustiner-Keller, wo sich unter einem der alten Kastanienbäume der legendäre Tisch von Blasius befindet. Dort saß auch ( im Winter mit einem kleinen Kohleofen drunter) schon Bundespräsident Walter Scheel, den Sigi mit Frau Mildred verkuppelte oder Stadtpfarrer Fritz Betzwieser, der das Leben auskostete wie wenige der Gottesvertreter. Einen neuen Gast sah man am Stammtisch, dem die "Edelstoff"-Maß gebührte - Matti Bauer drehte einen exzellenten 45-Minuten-Film über die Edelfeder Sigi Sommer, der im Abendprogramm des BR ausgestrahlt wurde.
Das Schwarzweiß-Bild mit Blaisus beim Gehen in der Fußgänger-Zone ist eine Co-Produktion von meinem Fotografen Franz Hug und mir, weil ich nie gestellte Fotos in der Zeitung schätzte. Für ein Seiten-Bild braucht man Leben und so ließ ich Sommer laufen. Das Foto, später Vorlage für die Statue, wurde nicht - wie zur Zeit auf der Erklär-Tafel beim Denkmal behauptet - per Computer "nachbehandelt". Als das Foto in einer Mittagspause in den 70er Jahren live geschossen wurde, gab es noch keine Computer.
Sein Denkmal auf dem Weg zur Redaktion, das von Tausenden liebevoll gestreichelt wird, stand im Mittelpunkt seines runden Geburtstags. Um die Bronze-Figur wurde allerdings ein Tanz aufgeführt, der nicht nach dem Geschmack des weißblauen Poeten war. Sigi hat sich sicherlich wie ein Ventilator im Grabe umgedreht, angesichts der vielen "Freunde", die sich plötzlich an ihn ran hängten. Er konnte sich ja nicht mehr wehren, was da alles passierte. Zu Lebzeiten hätte Blasius manchem eine aufgestrichen.
Ein AZ- Rathaus-Reporter von einst, bei dem mir Sigi, mein Mentor, immer sagte, ich solle ihm den Typen vom Hals halten, weil er ihn nicht mochte, schrieb zum 100sten Geburtstag ein Buch, das noch gefehlt hat, Grimms Märchens dritter Teil. Wohl versehentlich wurde der Autor nachträglich in einer Münchner Tageszeitung, bei der man es eigentlich wissen musste, zum "Lokalchef" befördert oder es sollte wohl ein bisschen nach mehr Wichtigkeit aussehen.
Mit ungeahnter Dreistigkeit klammerte sich die wenig einheimische "Greencity"-Gemeinschaft, die München dümmlich verdörflichen will und im Schatten von Blasius, dem Spaziergänger ", fußgängerfreundliche, nicht asphaltierte Wege fordert. Oder Bäume in Topfen auf Straßen aufstellen lässt, um Autofahrer zu ärgern.
Einer Wahlparty ähnlich veranstalteten die "Greenys" ein "Sommer"-Fest auf der Fläche des Rindermarkt-Brunnens, zu dem sich Christian Ude aufdrängte. Sigi schätzte ihn kein bisschen und hätte ihm ein paar Kolumnen eingeschenkt zu dem Wahn, Ministerpräsident von Bayern zu werden, vorgezogenes Sieger-Wahlplakat inklusive. München hat genug gelitten und wir haben gut in Erinnerung, wie C.U. erst die Tunnels oder das Stadion bekämpfte und sich schließlich bei Fertigung feiern ließ. Jetzt beim Geburtstag outete er sich als großer Blasius-Fan.
Das einzig würdevolle Geburtstags-Gedächtnis "100 Jahre Sigi Sommer" organisierte Verlegerwitwe, Konsulin Marian Schulz, in deren Verlag die meisten Blaisus-Bücher erschienen sind. Ich machte übrigens Sigi Sommer mit Verleger Rolf Schulz bekannt, der mit mir 1971 erfolgreich den ersten "Leute"-Band (seine Idee) herausbrachte.
Die Jubel-Feier mit Bürgermeister Josef Schmid begann im "Alten Peter" mit einem Gottesdienst. Dabei waren auch die Söhne der Konsulin und Elke C. Fett, Sprecherin des Münchner Viktualienmarkts. Dann gingen Sigis einstige Lebensgefährtin Louise Pallauf, Sommer-Tochter Madeleine und Stammtisch-Freunde von früher in den schönsten Biergarten der Welt, den Augustiner-Keller, wo sich unter einem der alten Kastanienbäume der legendäre Tisch von Blasius befindet. Dort saß auch ( im Winter mit einem kleinen Kohleofen drunter) schon Bundespräsident Walter Scheel, den Sigi mit Frau Mildred verkuppelte oder Stadtpfarrer Fritz Betzwieser, der das Leben auskostete wie wenige der Gottesvertreter. Einen neuen Gast sah man am Stammtisch, dem die "Edelstoff"-Maß gebührte - Matti Bauer drehte einen exzellenten 45-Minuten-Film über die Edelfeder Sigi Sommer, der im Abendprogramm des BR ausgestrahlt wurde.
Das Schwarzweiß-Bild mit Blaisus beim Gehen in der Fußgänger-Zone ist eine Co-Produktion von meinem Fotografen Franz Hug und mir, weil ich nie gestellte Fotos in der Zeitung schätzte. Für ein Seiten-Bild braucht man Leben und so ließ ich Sommer laufen. Das Foto, später Vorlage für die Statue, wurde nicht - wie zur Zeit auf der Erklär-Tafel beim Denkmal behauptet - per Computer "nachbehandelt". Als das Foto in einer Mittagspause in den 70er Jahren live geschossen wurde, gab es noch keine Computer.
14. September 2014