BESTSELLER GELLER
MÜNCHEN - Wer die Augen schließt und nur sein Kopf-Kino eingeschaltet hat, kann glauben, er ist in New Orleans. So schmeicheln sich genial die Klänge Max Gellers Saxophon ins Ohr. Ein Flüsterer des goldenen Blechs, der mit dem schwierigen Instrument zaubert wie die Großen über dem großen Teich.
Ganz unaufdringlich steht der Sax-Max mit seinem Studentengesicht, im Straßenanzug, auf der Schmuckkästchen-Bühne des „Münchner Künstlerhauses“, umgeben von seiner Band, und ganz rechts auf der Seite seine Schwester Kammersängerin Brigitte Geller. Sie servieren eine musikalische Hochleistungs-Mixtur, Opern-Arien in swingendem Jazz. Walter Lang am Piano, Baßist Manolo Diaz und der wohl zärtlichste Drummer der Welt, Shinya Fukumori. Er streichelt sein Schlagzeug, stupst es. "Auf die Pauke hauen" ist für den asiatischen Künstler ein Fremdwort.
Gellers Musik-Kunstwerk, die Besetzung und Stilistik, ist einzigartig in Deutschland. Italienisches Liedgut, Barockmusik und die Oper der klassischen Romantik werden mit einer dezenten Jazzbegleitung verwoben. Cool servieren die fünf Musiker einen brillant formulierten Grenzgang zwischen Klassik und Jazz. Fast schwerelos wirkt das inspirierte Spiel zwischen heiterer Melancholie und tiefer Ernsthaftigkeit.
200 Münchner Musik-Gourmets kommen - im viel zu wenig ausgenützten Theatersaal a, Lenbachplatz - in den „Opera in Jazz“- Genuß , schicksalshaft „Amore e Morte“ betitelt und überschütten die Künstler mit lang anhaltendem Applaus.
Brigitte Geller, die gerade bei Hermann Preys Sohn Florian bei den „Herbstlichen Musiktagen“ in Bad Urach gesungen hat, ist als lyrischer Sopran an der komischen Oper Berlin und im Linzer Opernhaus engagiert. Max Geller lebt seit 1992 in München und studierte davor in Berlin, Graz und New York. Er gehörte viele Jahre zum Ensemble der ‚Münchner Lach und Schießgesellschaft'. In „Kunstpausen“ schreibt er Musiken für Film und Fernsehen.