EINZIGARTIG: PETER GAUWEILER KANN SICH FEINDE LEISTEN

Ganz lässig, ganz riesig: Party-Gastgeber Dr. Peter Gauweiler mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus(l.)
Verewigt - Peter Gauweiler in Öl, ganz gut getroffen. Ein Geburtstagsgeschenk.
Europas reichster Banker Baron August von Finck, MP Markus Söder und vorne Polit-Amazone Sarah Wagenknecht (verdeckt Ehemann Oscar Lafontaine).

MÜNCHEN - Fern von Angela Merkels fremdelnder De-Luxe-DDR in Berlin hätte nicht viel gefehlt und die Monarchie wäre in einem urigen Bauernhaus auf der Münchner Galopp-Rennbahn in Riem ausgerufen worden. Im Mittelpunkt: Peter Gauweiler, Top-Politiker, Top-Advokat, Top-Familienvater, Top-Zögling von Franz Josef Strauß. Zum runden Geburtstag von Peter dem Schwarzen, 70 auf der Uhr, moderiert er in perfekter Tracht mit drahtlosen Mikro und aalt sich in Bombenform.

Inmitten 400 prominentester Gäste wie sie in ganz Deutschland ideologisch nicht bunter sein können und obwohl tatsächlich Todfeinde friedlich wie Engel und Teufel beisammen sitzen, verteilt der joviale Gastgeber im urigen Partyraum, den man aus praktischen und gesundheitlichen Möglichkeiten als einen der idealsten Spielplätze kennt, nach rechts und links feinformulierte Hiebe an jubelnde Zeitgenossen aus dem rechten und linken Lager, aber auch aus der sogenannten Mitte wie Helmut Markwort, dem Schrecken der FDP, und seiner Lebensgefährtin, Patricia Riekel, die jetzt im Münchner Rathaus Politik machen will. (Wahrscheinlich ist das Fernsehgerät zu Hause im Herzogpark ausgefallen). Schon nach den ersten Feuerwerks-Minuten kommt bei Gauweilers grandiosem Auftritt das Gefühl auf: Es zelebriert ein neuer King oder gar der neue Kanzler? Im Freistaat soll man nichts aufgeben, außer einen Brief.

Die Parade-Besetzung der Tafel 10, Tisch von Geburtstagskind Peter Gauweiler und seiner Frau Eva, bringt alle zum Staunen. Da sitzen wie am Stammtisch Europas reichster Banker Baron August von Finck, der als Finanz-Seismonologe ganz diskret zu „Gold und „Allianz“-Aktien“ rät, mit Frau Francine und „FC Bayern“-Präsident Uli Hoeneß. Auf der anderen Seite Prinz Luitpold von Bayern (dessen Sohn Prinz Ludwig der neue Wittelsbacher-Chef wird), Ex-Justizminister und Premium-Anwalt Alfred Sauter und gegenüber Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Ex-MP Edmund Stoiber mit Frau Karin, Groß-Medizinmann Professor Dr. Klaus Peter (Großhadern) mit Frau, Charlotte Knobloch von der Israelitischen Kultusgemeinde, und – man reibt sich die Augen – zwei Kashmir-Kommunisten live, fast unwirklich, Oscar Lafontaine mit seiner ganz in lila gedressten Frau Sarah Wagenknecht, ganz verliebt wie Pennäler, die unter dem Tisch Händchen halten. Oscar kann man gratulieren, er hat eine schöne Squaw erlegt, die fürs Thema 1 vorzüglich ist, aber eher untauglich in der gesunden Polit-Realität. Rudolf Seidl, Käfers Elite-Mann des Service-Teams, verwöhnt die VIP's an dieser Nr. 1-Tafel wie ein Windsor-Butler, der jeden Wunsch von den Augen abliest. Peter hat immer ein frisch gezapftes Bier in der Hand.

Am Nachbartisch schießt gleich der nächste Personalien-Hammer ins Blickfeld. Da sieht man einen wie selbstverständlich in die Münchner Society eingepassten Egon Krenz, jenen, der beim turbulenten DDR-Untergang den Schießbefehl stoppte und zur Wiedervereinigung zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, aber nach drei Jahren die staatliche Fürsorge wieder verlassen durfte. Gauweiler zeigt an dem Abend souverän, dass er sich Feinde leistet. Stoiber ist das beste Beispiel. Er wird in „Reihe 1“ bei Peter gesetzt, obwohl sein Henker Edmund in der damaligen Tollkühnheit auch die CSU-Kollegen Sauter, Stamm und Wiesheu (kam erst heute von einer Auslandsreise zurück) hinrichtete und aus aus ihren Ämtern feuerte. Auffällig lang spricht Stoiber mit Sauter (Peter steht mit schmunzelndem Gesichtsausdruck als Friedensengel dazwischen), anscheinend ein Versuch, das eigene schlechte Gewissen zu schmälern.

Auch Tisch 48 , für den ich mein Kärtchen erhalte, glänzt mit Prominenten, darunter die First Lady der Passauer Medien, Angelika Diekmann mit ihrem Mann, Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (verlor gegen den grünen Winfried Kretschmann, als Japan wohl wie ein neues Bundesland Deutschland gewertet wurde und Merkel nach der von einem Erdbeben ausgelösten Nuklear-Katastrophe in Fukushina den Atom in Germany abschaltete), Schloßherrin Stephanie Pfuel mit neuer Begleitung, Mercedes-Manager und Strauß -Intimus Karl Dersch und Bank-As Knut Stahl, einer der vertrautesten von Baron von Finck. Weiter gesichtet: Politiker Alexander Dobrindt,  Fürst Albrecht Oettingen, Graf Max Pückler mit  Frau Theresa,  Alexander Graf von Schönburg-Glauchau mit Frau Irina Verena (Prinzessin von Hessen), Sportrechte-Unternehmer Martin Steinmeyer mit Frau Eva,  Ex-Minister Kurt Faltlhauser, TV-Beauty Carolin Reiber, Hotel-Amazone Inegret Volkhardt ("Bayerischer Hof"), FJS-Nachfahre Max Strauß, Schauspielerin Uschi Glas mit Mann, Chirurg und Ex-Landtagsabgeortneter Thomas Zimmermann mit Frau Brigitte, Promi-Arzt Veit Rattenhuber mit Bruder, Star-Karikaturist Dieter Hanitzsch mit Frau Mercedes, Hofjuwelier Max Heiden, Großwirt Eddie Reinbold mit Frau Petra, Produzentin Susanne Porsche mit neuem Verehrer, BILD-"Postmann Franz Josef Wagner,Verlags-Chefin Marian Schulz mit neuem Betreuer (braun gebrannt), Bandscheiben-Rastelli Prof. Dr.Wolfgang Pförringer mit Frau, Verleger Dirk Ippen (als Bayer verkleidet), Paulaner-Gastronom und TV-"Haferlgucker" Putzi Holenia ("Paulaner im Tal") und natürlich die Youngsters der Gauweiler-Familie, darunter Tochter Caroline, verheiratet mit Piech-Enkel , sowie von einer eng befreundeten Familie, Maria Haushofer mit Tochter Theresia. Daß er schnell in die Schuhe von Allround-Papi Peter Gauweiler passt, führt der älteste Sohn und Musterschüler Thomas Gauweiler vor  bei seinen goldenen Worten über seinen Vater. Er spricht pointiert, vielleicht etwas zu lang,  es ist aber ein Genuß dem Junior zuzuhören.

Ein höchst unsicherer Kandidat, aber sicher guter Anwalts-Kunde, der Linksrebell Dr. Dieter Dehm, schießt sich etwas später am Abend  ein Eigentor, als er bei seiner Überraschungs-Show die Gespickten im Saal mit seinem Song „Monopoli“ durch den Kakao ziehen will und dabei glatt vergisst, dass der von Liedermacher Wolf Biermann als Stasi-Spitzel enttarnte Dank seines Abgeordneten-Gehalts und üppigen Nebeneinkünften  selbst zu einem Herrn der „Schloßalle“ zählt.

Damit die Party des Jahres, wie sie in ganz Deutschland nicht möglich ist, kulinarisch den entsprechenden Sterne-Glanz hat, schaut  Feinkost-Doyen Michael Käfer vorbei. Es gibt ein reichlich bestücktes Vorspeisen-Brettl, eine köstlich schmeckende Steinpilzsuppe mit Mini-Semmelknödel (einzig:Löffel findet man nicht) und das Beste von Kalb, Huhn und Ente, unschlagbar knusprig.

Ministerpräsident Söder (kriegt das Dessert, den "Kaiserschmarn", nicht mehr mit, weil er nach dem Hauptgang französisch verschwindet) meldet sich zu Wort und wird mit einer Sensationsrede umjubelt, so hat er Gauweiler noch nie in den Himmel gehoben. Die linke Fraktion will ebenfalls nicht still bleiben. Lafontaine geht  ans Mikrophon und nennt Gauweiler den „Marc Aurel“ der Politik.