"JUGEND FORSCHT" BEI PRINZESSIN DIANA
London/Köln - Diana Princess of Wales, fotogenste Adelige aller Zeiten und 15 Jahre mit Thronfolger Prince Charles Philip Arthur George of Wales verheiratet, hätte man zu ihrem 20. Todestag nicht eine "Jugend-forscht"-Berichterstattung des Privatsenders „Vox“, wie Samstagabend (26.8.2017) zur besten Sendezeit, antun dürfen. Sie wird sich im Grab umgedreht haben. Ihre sterblichen Überreste sollen im übrigen längst geheim in die letzte Ruhestätte der Windsors gebracht worden sein, weil sie ja immerhin die Mutter des künftigen Königs von England ist.
Die ahnungslosen „O“-Töne einer stets nickenden Reporterin, blond, und einem geltungssüchtigem Designer, dessen Auftritt zwischen Diana-Fotos, aufgehängt wie Wäsche, stattfand und der mit der Hammer-Begründung „Diana-Fan“ vorgestellt wurde, vermittelten den Eindruck, als ob sie die Lampe bei der Königin der Herzen gehalten hätten. Ein armseliger Einblick über den "Brexit"-Zaun.
Beide "royalen Fachleute" dürften nicht mal in Rufnähe der Prinzessin gewesen sein, geschweige denn Insiderkenntnis besessen haben. Die eingeblendeten Zwiesprachen hatte die Wertigkeit eines Treppenhaus-Geplauders von Parkettkosmetikerinnen.
Bei dem traurigen runden Jubiläum wäre es an der Zeit gewesen, das königliche Aus bei genauer Betrachtung zu beleuchten. Eine nicht vollzogene Ehe mit einer noch dazu so schönen Frau führt natürlich zum Bruch. Immer und immer wird die „wahre“ große Liebe zu Camilla Parker Bowles herausgestellt, die bei weitem nicht so attraktiv und ein Jahr älter ist als Charles. Der älteste Sohn der Queen kennt wahrscheinlich seine Privatsekretäre besser als Camilla. Der spektakuläre Scheidungsgrund ist eine Jahre lange, gute Freundin wie Bruder und Schwester. Ödipus lässt grüßen. Das wird Diana gar nicht durchschaut haben.
Die in aller Welt geliebte Diana kam 31. August vor 20 Jahren bei einem Autounfall in Paris ums Leben. Der aus Deutschland stammende Chauffeur war angeheitert und wollte bei einer rasanten Fahrt vom Hotel Ritz auf den Seine- Kais in Richtung Neuilly Prinzessin Diana und Freund Dodi imponieren. Im Tunnel "Place Alma" verlor der Fahrer die Herrschaft über seine Mercedes-Limousine und der Wagen raste in die Unterführungsstützen. Die Königin der Herzen und ihr Herzbube starben. Der Lenker ebenso. Deutsche Journalisten - die vom Sonntagsdienst - begründeten das Unglück naiv. Foto-Reporter hätten Diana und Co gejagt. Vor Kameralinsen muss man erstens nicht flüchten, und zweitens konnten Paparazzi den Mercedes nicht einholen. Die Prinzessin hatte den Hinterausgang vom "Ritz" genommen, wo kein einziger Fotograph stand. Das Liebespaar konnte unbehelligt wegfahren. Die Kameraleute belagerten den Haupteingang auf der anderen Seite des Hotels am Place Vendome und konnten gar nicht so schnell in die Seitenstrasse vis a vis von Chanel kommen. Zum Unfall-Ort, durch die Polizei benachrichtigt, kamen die Reporter erst, als alles schon passiert war.