FRANZ BECKENBAUER WIE IMMER EIN GENIESSER

MÜNCHEN Es war ein geschickter Schachzug, Axel Ludwig, Chef des Münchner Hotels „Vier Jahreszeiten“, zum Hotel-Manager des Jahres 2014 zu küren. Der smarte Hotelbetten-Tom-Cruise stellte für den Busche-Verlag (Chef: Johannes Großpietsch), der den „Schlemmer Atlas“ herausbringt, nicht nur das ganze Haus zur Verfügung, sondern auch auf den Kopf. Axel Ludwig musste mehr Küsschen geben als Horst Seehofer beim Neujahrsempfang.


Die gesamte Rezeption wurde in eine „Moet“-Champagner-Bar verwandelt. Der normale Hotelgast musste deshalb an dem Abend in einem Seitengang an der Poststelle einchecken. Vom Hotel-Entree durch die Lobby bis zum Festsaal, vorbei an Productplacements für eine Nacht wie der exklusive Hunde-Shop „Hound’s Lane“, ein neues Carbon-Koffer-Produkt und eine „Panasonic“-Dependance, wand sich ein roter Teppich, über den 400 Gäste defilierten und zum Erinnerungsfoto vor der Sponsorenwand bereitwillig antraten. RTL-Moderatorin Frauke Ludwig, in langer Ballrobe, reckte und streckte sich im Blitzlicht-Gewitter als träume sie von Nicole Kidmann. Zuvor mußten die Gala-Teilnehmer die Dabeisein-Kriterien erfüllen, die Akkreditierung, das Anlegen eines Bändchens und langes Schlangestehen, bevor es auf den Teppich zur Preisverleihung ging. Fernseh-Moderator Max Schautzer reihte sich brav ein mit seiner Frau Gundel, die mit ihrer voluminösen Haarpracht „Roncalli“-Löwen eifersüchtig machen könnte. „Wir sind aus Kitzbühel eingeflogen“, sagte Max.


Franz Beckenbauer und Günter Netzer, deren Gesichter bereits ein Pass sind, benötigten keine dieser Personalkontrollen. Der Kaiser, solo, und der Ausnahme-Fußballer, mit seiner ewig jungen Frau Elvira, ganz zum Schluß hereingekommen, adelten die gastronomische Abiturfeier. Franz, der bekanntlich noch nicht genug Preise und Auszeichnungen hat, wurde zum „Genießer 2014“ ausgerufen. Laudator Netzer begründete dies in seiner äußerst witzigen Rede damit, dass Beckenbauer schon in zarter Jugend einen Knorr-Tütensuppe-Werbefilm gedreht hatte und damit war seine Gourmet–Karriere nicht mehr aufzuhalten. "Kraft in den Teller, Knorr auf den Tisch", sagte Günter und erzählt Anekdoten: "Du wirst meine Worte nicht nur genießen, aber ich mache es kurz und schmerzhaft.: Weißt Du noch, als Du mir vor 40 Jahren meinen Jaguar E Cabrio abgekauft hast. 265 PS, 240 Stundenkilometer schnell. Ich habe dich gewarnt. Da zieht's, da ruckelt's, bei Regen tropft's durchs Faltdach. Aber Du warst stur wie immer".

Das Placement im Auditorium entpuppte sich etwas unorthodox. Neben Ski-As Christa Kinshofer und Mann Erich Rembeck saß in Reihe 1 das einstige „Fräuleinwunder“ Iris Gras und neben Elvira Netzer Körper Tuner Werner Mang, der bei ihr arbeitlos wäre, ganz am Rand der Workaholiker Eugen Block („Blockhouse“), Gastronom des Jahres, mit guten worten von Gerd Käfer überschüttet. Mit Reihe 3 mussten sich Kicker-Idol Lothar Matthäus und seine aktuelle, schwarzhaarige Flamme Anastasia (wie sonst) begnügen und in Reihe 2 wurden die weißen Kochgötter wie Hans Haas , Heinz Winkler oder Karlheinz Hauser und Christian Jürgens sowie „BMW-EssZimmer-Chef Bobby Bräuer (Aufsteiger des Jahres) platziert.

Dabei Prinz Luitpold von Bayern, Sky-Chef Carsten Schmidt, Hotel-Besitzerin Innegrit Volkhardt ("Bayerischer Hof"), Produzentin Susanne Porsche mit Regisseur Xaver Schwarzenberger, Berlins BMW-Turbolader Hans Reiner Schröder, Energie-Unternehmer Christian Auer, Herzogpark-Diva Ulrike Hübner, Wiesn-Wirt sepp Krätz mit Frau, 3-Sterne-Kochkünstler Haral Wohlfahrt (Traube Tonbach, Baiersbronn) "Future.Com-Chef Michael Ecker, Hotelier Carl Geisel, Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz mit Tochter.