WAREN SIE SCHON IN DER KLEINSTEN OPER DER WELT?

MÜNCHEN -- In Pasing, dem letzten großen Stop vor München, blüht die kleinste Oper der Welt. Sie glänzt in der ehemaligen "Wagenhalle" der Kultur-Meile "Pasinger Fabrik". 163 Plätze hat das vollfunktionsfähige Musikhaus, wo leidenschaftliche Sänger, Tänzer und Musiker das Publikum entzücken. Zugegeben, es geht eng zu und man sitzt fast im Orchestergraben, aber das ist ein Teil des Reizes.
Zur Zeit wird die tödliche Mär "Rusalka" gegeben, mit die Beine werfenden Elfen, Prinzen, Hexen und Geistern aus der Wasserwelt. Der Bühnenbildner verdient ein besonderes Lob, mit welcher Raffinesse er die "Special effects" erzielte. Die Premierengäste jubelten, pfiffen und trampelten. Der Besuch in der Mini-Oper ist sein Geld wert. Das Zuschauersälchen hat kleine runde Tische. Dort wird Speis und Trank serviert, vor dem Stück und in der Pause - man braucht also nicht rausgehen wie sonst bei der Oper.
"Pasing" war übrigens in den 50er/60er Jahren ein berühmtes Kennerwort für den Interruptus, benannt nach dem Sicherheits-Ausstieg beim Liebesakt, im Hinblick auf die eine Station vor dem Ziel, last exit Pasing. Da hat man eben "Pasing" gemacht, um die Vaterfreuden nochmal aufzuschieben.

Ein Frauenbild zum Träumen - das Plakat für "Rusalka" in der kleinster Oper der Welt in Pasing.