DAS EINE "B" VON SUPERBAND ABBA HEIMLICH IN MÜNCHEN
MÜNCHEN -- Der Multimilliardär, der seine Unauffälligkeit noch mit Alltags-Outfit ( Jeans, Sneaker, grauer Wintermantel) unterstreicht, geht mit Lena, seiner zweiten Frau, mit der er seit 1981 verheiratet ist und zwei Töchter hat, unerkannt über den Viktualienmarkt. Er ist das eine „B“ von ABBA, Björn Ulvaeus.
Der alte Schwede, dessen Pop-Gruppe 365 Millionen LP’s verkauft hat, kennt sich bereits aus im „Bauch“ von München, weiß die wichtigen Standl. „Wir waren erst kürzlich hier zum 70. Geburtstag von Hansi von den „Hootenanny Singers“ (Björns erster Band), der uns alles Wichtige von München gezeigt hat. Leider verstarb er jetzt gerade“, erzählt Björn, der im Hotel „Madarin Orientel“ abgestiegen ist und mit seiner Frau noch einen kleinen Shopping-Umweg über die Maximilianstraße macht, bevor ihn die Limousine nach Augsburg abholt.
Er ist der Zuckerl der sogenannten VIP-Gäste von Markus Lanz in der weihnachtlichen ZDF-Sendung „Wetten, dass“. „Das habe ich schon lange zugesagt, aber immer wieder verschieben müssen“, sagt der seltene Show-Gast Björn, inzwischen mit Vollbart, und darf in der Live-Show aus Augsburg das zweifelhafte Vergnügen haben, wie eine Ehefrau, seit Jahrzehnten erklärter ABBA-Fan, nur durch reines Knäckebrot-Abknappern ihres Mannes die ABBA-Hits erkennt.
Björn, bei dem die Techniker noch vergessen hatten, das Funk-Mikrophon auszuschalten und seine „Gottseidank positive“ Unterhaltung mit SängerMichael Buble im Backstage-Bereich in den Saal übertragen wird, bleibt nicht lang auf dem ZDF-Sofa und läßt sich nach München chauffieren. Gestern vormittag treffe ich ihn im Hotel zusammen mit seinem ehemaligen Leibfotografen Bubi Heilemann, der zehn Jahre lang ABBA in allen Lebenslagen knipste und jetzt mit seinem Foto-Schatz mit der Multivisions-Show "ABBA Hautnah“ auf Tournee geht. Björn, der fließend deutsch spricht und die Sprache nicht erst vor drei Wochen gelernt hat, wie er in der ZDF-Sendung kokettierte, ist eben treu zu alten Weggefährten.
Mr. Understatement erscheint pünktlich auf die Minute um 9.30 Uhr in der Lobby. Wir sprechen über das bevorstehende Jubiläum „40 Jahre Waterloo“, der Song, mit dem ABBA den Grand Prix in Brighton gewann. Heilemann setzte und wettete eine Flasche Champagner auf die Schweden, die gar nicht an einen Sieg glaubten, weil bei diesem Musik-Wettbewerb bisher nur Knödelbarden gewannen. Es kam wie bekannt anders - erstmals räumte eine Popband mit „Waterloo“, eigentlich Napoleons Untergang, ab und der Durchbruch von ABBA war da.
„Wir haben uns alle vier vor kurzem in Stockholm getroffen ,aber dann doch entschieden, zum 40sten nichts zu machen.“, verrät Björn und nippt an seinem Cappuccino. Trotzdem wird am 6. April 2014 in Brighton gefeiert und Thomas Gottschalk reist in die schwedische Hauptstadt zu einem TV-Gespräch mit Björn im neuen ABBA-Museum.
Nach dreißig Minuten höchstfreundlicher „Besuchszeit“, drängen er und Frau Lena zum Aufbruch. „Darf ich davon ausgehen, dass Bubi mich zu dem Kaffee einlädt“, sagt Björn beim Aufstehen und geht zur Rezeption. Dort bezahlt der musikalische Krösus eigenhändig mit seiner Karte die 1100-Euro-Suite.