DORF-DIKTATORIN AALT SICH IN WILLKÜR

Mode-Designerin Michaela ("Mica") Keune wird in ihrer künstlerischen Arbeit ernsthaft gestört.
Selbstherrlich: Pullachs grüne Diktatorin Susanna Tausendfreund
Kaputzenmann in der öffentlichen Sitzung im "Bürgerhaus" in Pullach.

MÜNCHEN - In Pullach bei München, wo sträflicherweise die  dank Reinhard Gehlen beste Geheimdienst-Zentrale der Welt nach Berlin verlegt wurde, steht die riesige Überwachungskaserne verlassen, aber beleuchtet da.  Man denkt angesichts der langen hohen Mauern mit leeren Wachtürmen an Guantanamo. So kommt der Besucher an der nächtlichen Geisterstadt mit Stacheldraht  vorbei auf dem Weg zu einem "Bürgerhaus", schlichter Name, hypermodern und multitask, fast zu schön für Pullach und scheinbar noch nicht populär, weil nicht einmal die junge Verkäuferin im Kiosk direkt daneben nicht weiß, wo das "Bürgerhaus" ist. 

Dort findet eine abendliche Sitzung statt, vorgeschriebene 1.50-Distanz,  Regional-Politiker, Anlieger und Anlüger.  Zur Sprache kommt unter der grünen Vorsitzenden  Susanna Tausendfreund, die  beispiellos einen willkürlichen Charme auslebt, das Pullach-Juwel in der Habenschadenstrasse 8, ein liebenswertes Bauernhäuschen, um das im Grunde grundlos gestritten wird.  In nicht öffentlicher Sitzung ist   der Fall längst durchgewunken worden. Die Bewohner-Familie hat den Zuschlag erhalten. Die Gemeinde ist, heisst es,  an Nutzung nicht interessiert. 2,6 Millionen Euro wird als Kaufpreis angesetzt. 

Jetzt kommt überraschend eine öffentliche Version dazu, weil  es der Dorf-Diktatorin Tausendfreund plötzlich gegen den Strich geht So kommt es zu diesem ländlichen Doppelmoppel, ein zweiter Bildungsweg muss überflüssigerweise her. Die Vertreter der verschiedenen Parteien leiern ihre Argumente herunter. Die längst beschlossene Sache wird neu aufgerollt und erinnert an aktuelle Auslegungen deutscher Demokratie, wie zum Beispiel  Angela Merkel aus Afrika in DDR-Manie eine Wahl in Thüringen in Frage stellt. Fast alle nicken und knicken vor Pullachs Bürgermeisterin Tausendfreund, die ein Lichtdouble von Merkel sein könnte, ehrwürdig brav, darunter einer mit Ku-Klux-Klan-Kaputze  ( die Räumlichkeit ist nachweislich wasserdicht ) und diskutieren, als ob alles ganz unbekannt  sei. Einer schlägt vor, ein Museum in den paar Quadratmetern zu machen.  In direkter Nachbarschaft in  Gehlens leerstehender Kontroll-Zentrale wäre dafür tausendmal mehr Platz .

Die ehemalige Geheimdienst-Gemeinde mit jetziger Grün-Führung, die Widerspruch nicht duldet,  muss viel Zeit haben für das unter Denkmal stehende  Häuschen, das herzige Gemütlichkeit ausstrahlt, was  ringsherum in der Öffentlichkeit immer mehr abstirbt. Seit vier Jahren  haben sich Brunnenvergifter und Gschaftlhuber eingeschossen und machen der Bewohnerin das Leben schwer. Seit elf Jahren lebt und arbeitet dort Top-Trachten-Designerin Michaela ("Mica") Keune. Sie passt  in die liebliche Immobilie hinein wie ein Schneewittchen und sie kreiert dort traumhafte Folklore, von VIP-Damen sehr geschätzt und in Salzburg und Bayreuth getragen. Ihre  Eltern wollen das Haus  kaufen, damit Friede in dem kleinen Ort einkehrt. Alles ist politisch entschieden gewesen und jetzt ist wieder der Beschluß in Frage gestellt. Was sollte die geheime Trockenübung. Eine Heuschrecke soll nicht zum Zuge kommen.