EIN GEHEIMER KÄFER SEIT 45 JAHREN
MÜNCHEN - Einen einmaligen Weltrekord im Dienst der Schönen und Reichen, aber auch Mehrscheiner, feiert heuer zum „Wiesn“-Start „Käfer“-Tausendsassa Rudolf Seidl. Seit 45 Jahren, fast ein halbes Jahrhundert, stemmt der Party-Profi-Gastronom unermüdlich und diskret wie Scottland Yard seinen aufreibenden Job im Promi-Stadel „Käfer's Wiesnschänke“, der exklusivsten Adresse des süßen Lebens auf dem Münchner Oktoberfest, das früher ein uriges Holzbauernhaus für 200 war und heute geschickt vergrößert mit Außenbereichen Platz für 4000 Gäste hat.
Er hat keinen Tag gefehlt. Der wahre „große Rudolf“, einst die rechte und linke Hand des legendären Feinkost-Pioniers Gerd Käfer und heute verlässlicher „Stützpunkt“ von Feinkost-Doyen Michael Käfer, kennt und kannte alle VIP's mit ihren Wünschen und Wehwechen. Die Gotha-Prominenten und Vertreter der internationalen A-Liste. Porsche, Sachs, Soraya, Flick, Habsburg und Fürst Johannes von Thurn und Taxis. Von Königin Silvia, die er versehentlich schubste, über Fürstin Gloria bis zu Boris Yeltsin, der nachdem alle Gäste gegangen waren, überraschend noch allein in der Münchner Residenz von Powerman Seidl entdeckt wurde und nach Wodka lechzte.
Einen Tag vor Oktoberfest-Beginn, organisierte Rudolf, der sich mit einer Stunde schwimmen fit hält, nur Fisch genießt, 20 gleiche Trachtenjacken besitzt und einen sehr unauffälligen „Tschechen-Porsche“ (Marke VW-Golf, 270 000 km) fährt, das Bestücken der zwei geschmückten „Käfer“-Kutschen für den Wiesn-Einzug, wo die 80 Gäste auf dem Weg durch München eine fahrende Party erleben. Mit delikatem Fingerfood und gekühlten Getränken. Perfekter gehts nirgends.