Neuer Artikel

MÜNCHEN - Das ehrwürdige Wittelsbacher Haus entsendet einen ihrer smartesten Repräsentanten, Prinz Leopold ("Poldi") von Bayern in die Katakomben des Augustiner Kellers in der Arnulfstrasse, wo unter Tage seltener der Edelstoff verputzt wird.Vor 1000 Jahren befand sich dort ein angesagter Jazzclub. Diesmal gilt es Hofjuwelier Max Heiden zu feiern, der jetzt die 50 auf der Uhr hat. Poldi adelt praktisch mit seiner Anwesenheit die weißblaue Soiree.

180 Gäste, Münchner Szene de Luxe, die zwei Generationen sind aufgeteilt in Großwirt Christian Vogels Unterwelt, die aus zwei gemauerten U-Bahn-Röhren besteht. Rechts sitzen die, die meist gut vom Papa gebettet noch das Weißblaue erforschen und junges Stöcklwild mitgebracht haben, und links, die schon alles gesehen gesehen haben, vielleicht fast zu viel. Kaufhaus-Eigner Peter Feldmeier, den man schwer von zu Hause oder seinem Golfplatz weglocken kann, schaut schon seit zwei Stunden auf die Uhr. Ehefrau Ulla lächelt milde. Selten läßt sich "Dallmayr"-Doyen Wolfgang Wille sehen, dessen Frau Marianne gern mal auf der Bühne steht.Für seinen Fast-Nachbar ist das Kommen ein Muß bei Max. Ganz die Zurückhaltung auf dem Society-Parkett ist Gerstensaft-Eminenz Dr. Dieter Soltmann (besonderes Kennzeichen: Sein Scheitel, der wie mit dem Lineal gezogen scheint) mit seiner attraktiven Frau Ursula

Man hat sich viel Mühe gemacht. Der Gastgeber, verheiratet mit der hübschen Austria-Amazone Andrea, zwei Kinder Max-Joseph und Marie-Sophie, ebenso wie die Gäste. Es gibt sogar eine iberlbühnenartige Theater-Weltpremiere. Das Stück hat einer von den anderen bayerischen Royals, Franz-Georg Strauß, ins Szene gesetzt und den Vollprofi Fritz Wepper ( mit Hund und seiner schmerzfreien Ehefrau-Seele Angela gekommen) als Hauptdarsteller (gagenfrei) gewinnen können. Karl Dersch, Daimler-Berater und früher Mercedes-Chef an der Isar, als der Stern-Standort noch Schwerpunkt Nr. 1 war, spielt in dem mehrfach geprobten Stück mit besonderer Hingabe einen Gendarmen. Bei seiner diskreten Vorliebe für Hautnähe beim schwachen Geschlecht wäre er gern Polizist geworden. Handschellen hat Karli öfters mal in der Hosentasche. Am Abend fingert er mir einen nagelneuen "Achter" heraus und grinst.

Im Dirndl, dem anständigsten Kleid mit den unanständigsten Möglichkeiten, und kurzer Leder-Wichs