DAS FEINE SCHLACHT-FEST DER MÜNCHNER METZGER

MÜNCHEN  -  Eigentlich war ich schon auf dem Weg zum Münchner Schlachthof - wo wäre ein uriges Fest wie der „Metzger-Ball“ besser aufgehoben? Es gibt ja nicht mehr viele wie einst den Mathäser-Hausball von Rosa Reiss, wo mittendrin Stars wie Bud Spencer und Terence Hill saßen und außenrum die Metzger, Bäcker, Feinkostlieferanten und Fans. Die Veranstalter des „Traditionsball der vereinigten Münchner Metzger“, wollten lieber nicht auf ihrer Hinrichtungsstätte die Sau rauslassen, sondern es lieber fein angehen, wie Traudl, Ehefrau vom wortwitzigen Schlachthoft-Haudegen Berti Gassner, betonte, und gaben den „Bal pare de Charcuttier“ im Festssaal des Hotel „Bayerischer Hof“. Die Damen in langer, oft stoffaufwendiger Robe, die Herren im Smoking, wo das festliche Kleidungsstück wegen breiter Schultern einige Zerreißproben zu bestehen hatte. Die Wallners, Gassners, Bauers, Schmausen ’s und Märzen’s , „die Rockefellers und Kennedeys Münchens“ so Comedy-Star Monika Gruber über die heimischen Fleischfürsten und Wurst-Wissenschaftler, tanzten flott Foxtrott und Walzer. Magnus Bauch, der zu den Premium-Herstellern Münchner Weißwürste zählt, schwänzte und Bratwurst-Baron Sepp Gassner geht „zu so was nicht hin“. Am Ehrentisch saßen OB-Kandidat Josef Schmid (stammt aus einer renomierten Metzger-Familie) mit seiner atraktiven Frau Natalie und Baguette-Baron Lothar Hammelsbeck.
Platzlhirsch Alfons Schuhbeck, Koch-Tausendsassa, und gestern noch mit Filmstar und Ex-Politiker Arnold Schwarzenegger in Ktzbühel, bekam den Preis „Botschafter des guten Geschmacks „ verliehen und freche Worte von Komik-Kalaschnikow Gruber obendrein. „Bei all den Lichtern, Lafern und Lanzens sei Schuhbeck doch der Größte. und bekäme einen Preis, den man ernst nehmen kann, weil der nicht vom ADAC ist“, lästerte Monika im schicken schwarzen Hosenanzug, und trug offenes Schuhwerk, da sie wegen einer Zehenverletzung nur diese Stöckl tragen könne. „Reiß Di zamm“, ermahnte sie Alfons zu Beginn der Laudatio, der vorgab, „mit 90 halbtags zu arbeiten“ und die Metzger diplomatisch lobte:“ Sie sind die eleganteren Köche“. Monika legte nach, dass die Metzger die fleißigsten Geschäftsleute sind, die auch“ immer ihr Sach’ zahlen“ und zerriß beim Thema Essen die Packerlsuppen-Industrie. „Das sollen doch Lebensmittel sein - fürs Leben - , keine Sterbehilfe“.

Die beiden Jung-Produzenten von „Fuck ju Göhte“, Lena Schömann und Christian Becker“, denen die „Constantin-Film“ ihren lebensnotwendigen Aufwind verdankt, wurden umschwärmt. Sie zählten zu den 90 „Mitwirkenden“ aus der bayerischen Film-Szene, die Mr. Freeze, Lothar Just, im Stadion Ottobrunn aufs Eis lockte - zum alljährlichen Stockschießen animierte. Der neue Solo-Chef der „Bavaria-film“, Achim Rohnke, duellierte sich mit Gastgeber Klaus Schaefer („FFF“). Der Co-Pilot der Münchner Cinecitta, Matthias Esche verabschiedet sich urplötzlich aus der Münchner Cinecitta in Geiselgasteig.